Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT)
Über das ZMT
Tropische Küstenökosysteme sind Lebensräume von enormer ökologischer und ökonomischer Bedeutung. Sie beherbergen eine beeindruckende Artenvielfalt und bieten essenzielle Umweltleistungen wie Lebensraum für Meerestiere, die Klimaregulation durch Kohlenstoffspeicherung und die Filterung von Schadstoffen. Gleichzeitig sind sie durch menschliche Aktivitäten wie Überfischung, Verschmutzung und Klimawandel stark gefährdet.
Das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese sensiblen Ökosysteme umfassend zu erforschen und zu schützen. Als einziges wissenschaftliches Institut in Deutschland, das sich auf tropische und subtropische Küstenökosysteme spezialisiert hat, ist das ZMT international anerkannt. Im Mittelpunkt seiner Forschung stehen Fragen zur Struktur und Funktion dieser Lebensräume, zur Ressourcennutzung und zur Widerstandsfähigkeit gegenüber menschlichen Eingriffen und natürlichen Veränderungen.
Das ZMT verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, der sowohl natur- als auch sozialwissenschaftliche Methoden integriert. Es gibt fünf wissenschaftliche Programmbereiche und Experimentelle Marine Labore, die die Forschung sowohl vor Ort als auch in tropischen Partnerländern unterstützen.
Mit seinen Aktivitäten in Forschung, Ausbildung und Beratung trägt das ZMT wesentlich zum globalen Verständnis und zur nachhaltigen Nutzung tropischer Küstenökosysteme bei. Besonders hervorzuheben ist die Stärke des ZMT in den Sozialwissenschaften, durch die es die Lebensgrundlagen von Gemeinschaften in tropischen Küstengebieten erforscht und deren Kapazitäten stärkt.
Der Use Case
Der Use Case des ZMT konzentriert sich auf das institutionelle Forschungsdatenmanagement. Ziel ist es, Herausforderungen im Umgang mit Forschungsdaten zu identifizieren, entsprechende Konzepte und Leitfäden zu entwickeln und diese der Community zur Verfügung zu stellen. Dazu zählt auch die Erprobung und gegebenenfalls Anpassung bewährter Praktiken aus dem NFDI4Biodiversity-Netzwerk. Darüber hinaus werden historische Daten durch den Forschungsdaten-Service mit aktuellem Bezug identifiziert, mit Metadaten annotiert und veröffentlicht, sofern noch nicht geschehen.
Gemeinsam für eine nachhaltige Datenzukunft
Der Forschungsdaten-Service am ZMT arbeitet daran, Herausforderungen im institutionellen Forschungsdatenmanagement zu identifizieren und passgenaue Lösungen zu entwickeln. Letztere werden anschließend als Leitfäden für die Community zugänglich gemacht. Zusätzlich plant der Service, Schulungen und Beratungen für ZMT-Wissenschaftler:innen in allen Fragen des Forschungsdatenmanagements zu erweitern. Dabei liegt der Fokus auf Themen wie Datenmanagement-Pläne, Budgetplanung, Dokumentation, Kuration und Annotation mit Metadaten.
Eine enge Zusammenarbeit mit dem NFDI4Biodiversity-Netzwerk soll es dem ZMT ermöglichen, Schulungen zu den Services und Tools der Partnerinstitutionen zu bewerben und zu nutzen. Maßgeschneiderte Schulungen sind dabei besonders relevant. Der Forschungsdaten-Service des ZMT trägt wiederum zur Organisation spezifischer Workshops im Rahmen von NFDI4Biodiversity bei, zum Beispiel zu Geodaten und Metadaten.
Die Datenmobilisierung innerhalb des ZMT mobilisiert sowohl historische als auch aktuelle sozial- und naturwissenschaftliche Forschungsdaten sowie Labordaten. Diese werden systematisch gesammelt und mit Metadaten im ZMT DataPortal sichtbar gemacht. Indem Metadaten für die Datensuche in den NFDI Research Data Commons bereitgestellt werden, soll das ZMT stärker in die Nationale Forschungsdateninfrastruktur integriert werden.
Der Forschungsdaten-Service hat bereits Erfahrungen in der Anbindung an externe Systeme gesammelt, wie etwa die Integration des ZMT DataPortal in das Ocean Info Hub.
Bisherige Arbeiten: Der Forschungsdaten-Service am ZMT
Der Forschungsdaten-Service am ZMT unterstützt Wissenschaftler:innen des Instituts durch bedarfsgerechte Produkte und Services beim Management ihrer Forschungsdaten. Ausgebaut werden soll unter anderem die Beteiligung des Forschungsdaten-Service bei der Planung und Beantragung von Forschungsprojekten – insbesondere bei der Erstellung von Datenmanagementplänen und bei der Budgetplanung. Zusätzlich strebt das Institut an, natur- und sozialwissenschaftliche Forschungsdaten kontinuierlich zu kuratieren, vor allem durch strukturierte Datenspeicherung und Metadaten-Annotation im laufenden Forschungsprozess. Durch die Nutzung einer gemeinsamen Dateninfrastruktur und die Förderung einheitlicher Metadatenstandards möchte das ZMT die interdisziplinäre Zusammenarbeit am Institut weiter stärken.
Seit vielen Jahren werden naturwissenschaftliche Forschungsdaten des ZMT hauptsächlich im Datenrepositorium PANGAEA veröffentlicht. In Zusammenarbeit mit externen Entwickler:innen und unserer internen Datenkuratorin wurden Maßnahmen entwickelt, um historische ZMT-Datenpublikationen vollständig zu identifizieren. Die Ergebnisse sind im ZMT DataPortal mit den entsprechenden Metadaten präsentiert und mit PANGAEA verlinkt. Als nächster Schritt steht die systematische Erfassung weiterer publizierter ZMT-Forschungsdaten in anderen Repositorien an.
Kontakt
NFDI4Biodiversity
Sarah Fischer (fischer.sarah@fbn-dummerstorf.de), Use-Case-Managerin
Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT)
Dr. Birte Hemmelskamp-Pfeiffer (birte.hemmelskamp-pfeiffer@leibniz-zmt.de)
Nicolas Dittert (nicolas.dittert@leibniz-zmt.de)
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