Atlas der Fische

In ihrem Fischartenatlas verfügt die Gesellschaft für Ichthyologie e.V. über mehr als 100.000 Datensätze zur Verbreitung aller regionalen Arten – Kenntnisse, von denen die Biodiversitätsforschung enorm profitieren kann.

"Als seit 1995 tätige Fachgesellschaft für Fische verfügen wir über umfangreiche Daten zur Verbreitung von Meeres- und Süßwasserfischen. Dieses Wissen möchten wir teilen, und das unabhängig von Verwaltungsgrenzen und fischereilichen Interessen. Es soll denen zugänglich sein, die sich für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen – und damit auch für die Fischfauna."

Heiko Brunken, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Ichthyologie e.V. (GfI)

Über die Gesellschaft für Ichthyologie e.V. (GfI)

Viele Fachbehörden, Naturschutzorganisationen und zoologische Fachgesellschaften verfügen über – oft von Ehrenamtlichen zusammengetragene – Daten, die ein immenses Potenzial für die dringend benötigte Forschung zum Verlust der Artenvielfalt bergen. So auch die Gesellschaft für Ichthyologie e.V. (GfI), ein Zusammenschluss von Fischkundler:innen aus Wissenschaft, Fischerei und Aquaristik. Seit 1995 arbeitet die GfI daran, die wissenschaftliche Beschäftigung mit Fischen zu fördern und ein deutschsprachiges Forum für Information, Kommunikation und Publikation im Bereich der Fischkunde bereitzustellen. Dabei ist ihr unter anderem daran gelegen, dazu beizutragen, dass ökologische Kriterien bei der Nutzung von Fischbeständen berücksichtigt werden. Auch werden gezielt Maßnahmen gefördert, die darauf abzielen, zum Schutz der natürlichen Habitate der Fische beizutragen. Ein besonderer Fokus liegt hier auf der Unterstützung von Projekten im Arten- und Biotopschutz. Seit 2003 pflegt die GfI zusammen mit der Hochschule Bremen den Fischartenatlas für Deutschland und Österreich, der mehr als 100.000 Datensätze zur Verbreitung aller regionalen Süßwasser- und Meeresfischarten enthält.

Quelle Monitor Basiskarte Flächennutzung (2021)-5.png

Grundel; Foto: Glícia Calazans/GfI

Wie wir zusammenarbeiten

Mit der Community für die Community: Das NFDI4Biodiversity-Use-Case-Modell

Als Konsortium für Biodiversitäts- und Umweltdaten arbeiten wir daran, wertvolles Wissen nachhaltig verfügbar zu machen – und Lösungen zu finden, die wirklich gebraucht werden. Rund 20 Anwendungsfälle aus der Biodiversitätsfachgemeinschaft – die NFDI4Biodiversity Use Cases – helfen uns dabei, Bedürfnisse auszuloten, Herausforderungen zu identifizieren und gemeinsam neue Wege zu gehen: hin zu Daten, die findbar, zugänglich, interoperabel und nachnutzbar sind (s. FAIR-Prinzipien). Einer von ihnen ist die GfI, die in NFDI4Biodiversity daran mitarbeitet, ihre Fischdaten einer breiteren Nutzerschaft zur Verfügung zu stellen.

Die Daten

In ihrem für Deutschland und Österreich einzigartigen Fischartenatlas verfügt die GfI über mehr als 100.000 Datensätze zur Verbreitung aller regionalen Süßwasser- und Meeresfischarten. Die Daten stammen aus Fachliteraturrecherchen, aus den Fischartenkatastern der deutschen Bundesländer und anderen Datenbanken sowie zunehmend von Fischkundlern selbst, die ihre Beobachtungsdaten direkt in den Atlas einspeisen. Der Bereich Citizen Science als Datenquelle gewinnt insofern stetig an Bedeutung.

Das gemeinsame Ziel

Der GfI ist daran gelegen, ihr umfangreiches Wissen zum Vorkommen der verschiedenen Fischarten zu teilen, um zu ihrer weiteren Erforschung und ihrem Schutz beizutragen. Ziel der Zusammenarbeit in NFDI4Biodiversity ist es, die Daten und Tools (z.B. die Dateneingabemöglichkeit per App sowie Datenvisualisierungen) auch für eine breite Nutzerschaft aus Wissenschaft, Verwaltung und Umweltbildung zugänglich zu machen und sie an globale Datenbanken anzuschließen. Ein weiterer Mehrwert: Die Verknüpfung mit Klima-, Boden- oder anderen Daten über NFDI4Βiodiversity ermöglicht neue Sichtweisen und Erkenntnisse.

Der Stand

Bislang wurde in diesem Use Case daran gearbeitet, die Datenbank der GfI zu untersuchen und zu erweitern. Besonderes Augenmerk lag dabei darauf, sicherzustellen, dass alle notwendigen Informationen, die für das Ausfüllen eines Meta-Datenblattes im ABCD-Format notwendig sind, bereitgestellt werden. In Zusammenarbeit mit dem Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn wurde daraufhin ein BioCase-Provider aufgesetzt, der es ermöglicht, die Beobachtungsdaten in der Datenbank über ein standardisiertes Interface abrufbar zu machen. Durch diesen Schritt wird die Datenbank der GfI kompatibel mit dem Netzwerk von NFDI4Biodiversity, in welchem die Verwendung des Metadaten-Standards ABCD eine zentrale Rolle spielt.

Ansprechpartner

Gesellschaft für Ichthyologie e.V. (GfI)

Heiko Brunken (heiko.brunken@hs-bremen.de), Vorstandsmitglied

www.ichthyologie.de

NFDI4Biodiversity

Für allgemeine Fragen zum Use Case GfI:
Martin Friedrichs-Manthey (martin.friedrichs-manthey@idiv.de)

Für technische Fragen zum Use Case GfI:
Claas-Thido Pfaff (claas-thido.pfaff@gfbio.org)

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Andere Use Cases entdecken

Erfahren Sie mehr über die anderen naturkundlichen Fachgesellschaften, Museen, Behörden sowie Forschungseinrichtungen und -projekte, mit denen wir zusammenarbeiten.

Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen e.V. (GdO)

Rund zwei Millionen Libellendaten, die auch Forschung und Naturschutz zur Verfügung stehen sollen – daran arbeiten wir mit den Libellenkundler:innen der GdO.

IÖR-Monitor

Visualisierbare Langzeitdaten zur Landnutzung und -bedeckung können die Biodiversitätsforschung enorm bereichern. Mit dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. (IÖR) arbeiten wir daran, die Daten des IÖR-Monitor in NFDI4Biodiversity zu integrieren.

Übersicht aller Use Cases

Hier geht es zu allen NFDI4Biodiversity-Use-Cases im Überblick.