News | 15. Juni 2023 | Marthe Eisner

Forschungsdatentag in Bremen: Open Doors for Open Data

Unter dem Motto "Open Doors for Open Data" luden die Mitglieder der U Bremen Research Alliance, darunter die Universität Bremen, am 07. Juni 2023 gemeinsam zum Tag der Forschungsdaten. Studierende, Forschende und die interessierte Öffentlichkeit erwartete ein abwechslungsreiches Programm mit Beiträgen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen auf dem Campus der Universität Bremen. NFDI4Biodiversity war ebenfalls dabei und bot Besucher:innen die Möglichkeit, ihr Wissen über den Themenbereich Forschungsdatenmanagement zu erweitern und neue Kontakte zu knüpfen.

Anwendungsnahe Vorträge zum Einklang

Eine öffentliche Eröffnung der Veranstaltung fand am Vorabend unter dem Motto "Forschungsdaten in Zeiten der Digitalisierung – Erfolge und Herausforderungen des kooperativen Forschungsdatenmanagements" im Haus der Wissenschaft statt. Die Rektorin der Universität Bremen und Vorsitzende der U Bremen Research Alliance, Jutta Günther, begrüßte die Teilnehmenden.

In drei spannenden und anwendungsnahen Vorträgen wurde die Bedeutung eines nachhaltigen Forschungsdatenmanagements und seine Potenziale für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft herausgestellt. Heide Ahrens, Generalsekretärin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), präsentierte in ihrem Vortrag die aktuellen Entwicklungen im Forschungsdatenmanagement und betonte die Notwendigkeit eines kulturellen Wandels im Umgang mit Daten.

Hajo Zeeb, Abteilungsleiter für Prävention und Evaluation am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS GmbH, sprach über die Rolle des Forschungsdatenmanagements bei wissensbasierten Entscheidungen in der Politik. Er betonte die Bedeutung qualitativ hochwertiger Daten und deren Nutzung für die Politikberatung, insbesondere in Krisenzeiten wie der Covid-Pandemie.

Christof Wolf, Präsident von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, beleuchtete in seinem Vortrag die Voraussetzungen für datengestützte Entscheidungen in der Politik. Er hob die Bedeutung transparenter Dateninfrastrukturen und angemessener gesetzlicher Rahmenbedingungen hervor.

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Die Vorträge wurden durch moderierte Fragerunden ergänzt, bei denen das Publikum die Möglichkeit hatte, weitere Einblicke zu gewinnen und Fragen zu stellen. Einigkeit unter den Anwesenden herrschte darüber, dass gute Daten und fundierte Analysen unerlässlich sind, um gute Entscheidungen für den Natur- und Umweltschutz treffen zu können. Es wurde betont, wie wichtig der Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und medialer Berichterstattung ist. Darüber hinaus wurde hervorgehoben, dass ein Dreieck aus Wissenschaft, Politik und Medien allein nicht ausreiche, sondern ein Viereck mit der Einbeziehung der Bevölkerung nötig sei. Die Akzeptanz und der Nutzen für die Gesellschaft müsse klar kommuniziert werden. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob die NFDI dazu in der Lage ist. Es wird festgehalten, dass es nicht ausreicht, zu wissen, was gebraucht wird, sondern dass weitere Maßnahmen erforderlich sind.

Intensiver Austausch und Vernetzung: Offene Türen bei NFDI4Biodiversity

Am Tag der Forschungsdaten selbst öffnete die Projektkoordination von NFDI4Biodiversity ihre Türen im Unicom in der Nähe des Unicampus. Mit einem Workshop, einem inspirierenden Vortrag und informellen Gesprächen am Informationsstand bot das Konsortium den Teilnehmenden einen intensiven Austausch und spannende Einblicke in die Arbeit des Netzwerks.

Der Workshop, der im Rahmen der Veranstaltung angeboten wurde, konzentrierte sich auf das Forschungsdatenmanagement (RDM) sowie auf Dienstleistungen, die bei zentralen Aspekten des Datenlebenszyklus unterstützen. Die Teilnehmenden erhielten Einblicke in die Erstellung eines Datenmanagementplans (DMP) sowie in die Vorbereitung, Einreichung und Archivierung heterogener Daten in domänenspezifischen Archiven und Sammlungen.

Im Rahmen des Vortrags wurden Herausforderungen und Lösungen anhand konkreter Anwendungsfälle aus der nationalen Forschungsdateninfrastruktur NFDI präsentiert. Dabei wurden Ansätze für das Management von Biodiversitätsdaten vorgestellt, die für die Teilnehmenden besonders relevant waren.

Auch im Bereich des informellen Austauschs konnte NFDI4Biodiversity bereichern. Vertreterinnen des Netzwerks führten interessante Gespräche mit Studierenden, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, etablierten Forschenden und der interessierten Öffentlichkeit. Dabei informierten sie über die Leistungen des Netzwerks und standen für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Besonders hervorgehoben wurden dabei der Zugang zu modernen Technologien und einem umfassenden Bestand an Biodiversitäts- und Umweltdaten sowie praxiserprobte Methoden und Werkzeuge für die Archivierung, Publikation, Suche und Analyse von Daten.

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Marthe I. Eisner

Marthe ist als Kommunikationsmanagerin an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB Göttingen) tätig und unterstützt seit 2020 den Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Als Teil des NFDI4Biodiversity-Konsortiums konzentriert sie sich auf die Verbreitung relevanter Projektinformationen, erarbeitet in einem engagierten Team neue Kommunikationsformate und betreibt Öffentlichkeitsarbeit. Privat teilt Marthe ihr Leben mit zwei Kindern und einer Schildkröte.

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