News | 25. September 2023 | Marthe I. Eisner

So war die erste NFDI-Konferenz CoRDI

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Die erste CoRDI-Konferenz 2023 in Karlsruhe markierte einen Meilenstein für die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). In drei Tagen wurden vielfältige Aspekte des Forschungsdatenmanagements beleuchtet, begleitet von wissenschaftlichen Vorträgen, Diskussionen und Vernetzungsmöglichkeiten.


Forschungsdaten sind der Grundpfeiler wissenschaftlicher Erkenntnisse und gesellschaftlicher Fortschritte – und eine leistungsstarke Dateninfrastruktur ist der Schlüssel zu ihrer optimalen Nutzung. Vom 12. bis 14. September 2023 veranstaltete der Verein Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) e.V. die erste Conference on Research Data Infrastructure (CoRDI) in Karlsruhe. Unter dem Motto "Connecting Communities" kamen nationale und internationale Akteure aus den verschiedenen Forschungsbereichen sowie dem Infrastruktursektor zusammen, um ihre Beiträge zur Gestaltung einer effektiven Dateninfrastruktur für Deutschland zu präsentieren und die neuesten Entwicklungen zu erörtern. In Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) bot die CoRDI-Konferenz NFDI-Mitgliedern und allen Interessierten im Bereich Forschungsdatenmanagement die Möglichkeit, sich auf dem KIT-Campus zu vernetzen und einen intensiven fachlichen Austausch zu führen.

Fokus auf nationale wie internationale Vernetzung mit anderen Dateninfrastrukturen

Für viele Teilnehmende, die mit der NFDI vertraut sind, bot die CoRDI-Konferenz eine Gelegenheit, sich im fachspezifischen Kontext auszutauschen. Das umfangreiche Programm deckte verschiedene Themenfelder ab und ermöglichte vielfältige Diskussionsmöglichkeiten.

Im Bereich der Biodiversitätsforschung wurde der Fokus auf die Vernetzung nationaler und internationaler Dateninfrastrukturen gelegt, um die Bedeutung der Zusammenarbeit zu betonen. Die EOSC-Life Workflow Collaboratory für die Life Sciences wurde vorgestellt.
In den Ingenieurwissenschaften bot die CoRDI-Konferenz Einblicke in die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung von Arbeitsabläufen. Diskussionen konzentrierten sich auf Themen wie die Digitalisierung in der Katalyse und Reaktionstechnik, die Entwicklung von Tools zur gemeinsamen Nutzung und Entdeckung von Forschungsdaten, die Einführung elektronischer Labornotizbücher für das Forschungsdatenmanagement sowie aktuelle Erkenntnisse aus dem Bereich Energieforschung.

Im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften legte die CoRDI-Konferenz den Schwerpunkt auf die Bedeutung von offener Wissenschaft und Sprachdaten. Teilnehmende tauschten sich über die Erwartungen und Realitäten von Open Science und Sprachdateninfrastrukturen aus. Es wurden auch Arbeitsabläufe für objektbezogene Forschungsdaten innerhalb von NFDI4Objects sowie virtuelle Forschungsumgebungen auf Drupal-Basis diskutiert.

Die Life Sciences waren ebenfalls ein bedeutendes Thema auf der CoRDI-Konferenz. Hier wurden verschiedene Aspekte der Forschungsdateninfrastruktur im Bereich Gesundheitsdaten und Biodiversitätsforschung behandelt. Präsentiert wurde die Einführung eines neuen Publikationsstandards für personalisierte Gesundheitsdaten durch NFDI4Health; darüber hinaus wurde die Arbeit der Task Force COVID-19 diskutiert.

Konsortien im Rampenlicht: Bereichernde Gespräche mit Kolleg:innen und inspirierende neue Kontakte

Während der CoRDI-Konferenz gab es vielfältige Interaktionen zwischen den Teilnehmenden. Die Projektinhalte und Fortschritte der einzelnen Konsortien wurden am "Market of the Consortia" an verschiedenen Posterständen präsentiert.

Insbesondere wurde deutlich, dass die Teilnehmenden bereits einen guten Überblick über die Zusammenschlüsse der verschiedenen Forschungsfelder haben und der Schwerpunkt auf fachspezifischem Austausch und Zusammenarbeit lag. Fragen zur Organisation der Konsortien – etwa in den Bereichen Training und Öffentlichkeitsarbeit/Wissenschaftskommunikation – sowie zur Kooperation zwischen diesen standen im Mittelpunkt der Diskussionen. Es entstanden wertvolle Verbindungen, und Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Arbeitspakete (Task Areas) kamen zusammen, um Fragen zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen. Besonders hervorgehoben wurde die vielseitig vertretene Absicht, Synergien zu schaffen, voneinander zu lernen, die Zusammenarbeit zu fördern und somit bereits in Richtung späterer Konsolidierungen zu arbeiten.

Wertvolles Forum für den Austausch innerhalb der NFDI und darüber hinaus

Für alle, die an der Entwicklung von Forschungsdateninfrastrukturen beteiligt sind oder sich für dieses Thema interessieren, bot die CoRDI-Konferenz 2023 wertvolle Einblicke und Erkenntnisse. Berichte aus der interdisziplinären Zusammenarbeit der NFDI-Konsortien, der effektiven Gestaltung der nationalen Forschungsdateninfrastruktur und der Diskussion von aktuellen Entwicklungen im Bereich Forschungsdaten verdeutlichten, wie das Ziel der NFDI in der Praxis konkret umgesetzt wird. Die weitreichenden Diskussionen von Ideen, die Identifizierung von weiteren potenziellen Kooperationspartnern und die Klärung von fachspezifischen Fragen trugen dazu bei, die Zusammenarbeit zu fördern und sicherzustellen, dass die verschiedenen Konsortien gemeinsam an der Schaffung einer nachhaltigen Forschungsdateninfrastruktur effizient zusammenarbeiten.


Konferenzbeiträge von NFDI4Biodiversity

Poster

  • NFDI4Biodiversity – From the GFBio Terminology Service to BiodivPortal: A Terminology Repository and Service for Biodiversity with the OntoPortal Technology (Naouel Karam)

  • NFDI4Biodiversity – Optimizing User Support through Synergistic Integration of Helpdesk Systems: A Case Study of NFDI4Biodiversity and DataPLANT (Judith Engel, Ivaylo Kostadinov, Jimena Linares, Kevin Frey, Dork von Suchodoletz, Cristina Rodgrigues)

  • NFDI4Biodiversity – ARAMOB: Semantic enrichment, management and mobilization of data on the ecology of spiders for research within the NFDI4Biodiversity framework (Huber Höfer, Florian Raub)

  • NFDI4Biodiversity – BIIGLE: Annotating images and videos in the National Research Data Infrastructure (Martin Zurowietz, Tim W. Nattkemper)

Sessions

  • NFDI4Biodiversity – Connecting national and international data infrastructures in Biodiversity Research (Ebert, Barbara; Engel, Judith; Kostadinov, Ivaylo; Güntsch, Anton; Glöckner, Frank Oliver), 2023. Proceedings of the Conference on Research Data Infrastructure (CoRDI), https://doi.org/10.52825/CoRDI.v1i.346

  • Towards a Research Data Commons in the German National Research Data Infrastructure NFDI : Vision, Governance, Architecture (Diepenbroek, Michale; Kostadinov, Ivaylo; Seeger, Bernhard; Glöckner, FrankOliver; Dieckmann, Marius; Goesmann, Alexander; Ebert, Barbara; Schimmler, Sonja; Sure-Vetter, York), 2023. Proceedings of the Conference on Research Data Infrastructure (CoRDI), https://doi.org/10.52825/CoRDI.v1i.355

  • The Aruna Object Storage – A distributed multi cloud object storage system for scientific data management (Dieckmann, Marius; Beyvers, Sebastian; Hochmuth, Jannis; Rehm, Anna; Förster, Frank; Goesmann, Alexander), 2023. Proceedings of the Conference on Research Data Infrastructure (CoRDI), https://doi.org/10.52825/cordi.v1i.404

  • Finding a Common Ground for NFDI Terminologies – Proposing I-ADOPT as a NFDI Wide Semantic Layer (Huber, Robert; Karam, Naouel; Koepler, Oliver; Strömert, Philip), 2023. Proceedings of the Conference on Research Data Infrastructure, https://doi.org/10.52825/cordi.v1i.366


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Marthe I. Eisner

Marthe ist als Kommunikationsmanagerin an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB Göttingen) tätig und unterstützt seit 2020 den Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Als Teil des NFDI4Biodiversity-Konsortiums konzentriert sie sich auf die Verbreitung relevanter Projektinformationen, erarbeitet in einem engagierten Team neue Kommunikationsformate und betreibt Öffentlichkeitsarbeit. Privat teilt Marthe ihr Leben mit zwei Kindern und einer Schildkröte.

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