News | 5. Februar 2025 | Sarah Fischer

“Überwältigende Resonanz”: Mehr als 70 Teilnehmende aus Forschung, Behörden, Citizen Science und Datenzentren besuchen 3. Community-Workshop

Stefan Bernhardt/iDiv

Auch in diesem Jahr lud das Konsortium dazu ein, im Rahmen des Community-Workshops (20. und 21. Januar 2025) aktuelle Entwicklungen und neue Ansätze für das in NFDI4Biodiversity entwickelte Biodiversitätsdaten-Portal Lebendiger Atlas der Natur Deutschlands (LAND) zu diskutieren. Dass sich dabei rund 70 Teilnehmer:innen am Deutschen Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) in Leipzig zusammenfanden, freute das Organisationsteam ganz besonders:

"Die überwältigende Resonanz aus Behörden, Fachgesellschaften, Datenzentren, Forschung und Citizen Science zeigt uns, dass der Lebendige Atlas innerhalb der zwei Jahre seit seinem Launch ein zentraler Bestandteil der deutschen Biodiversitätslandschaft geworden ist”, sagte Thore Engel (iDiv) nach Ende des zweitägigen Events. "Das bestärkt uns darin, als Nationales Biodiversitätsportal offene Artvorkommensdaten zentral für die Forschung zu bündeln und der vielfältigen Biodiversitätscommunity in Deutschland mit unseren jährlichen Workshops eine lebendige Plattform für Austausch und Vernetzung zu bieten".

Sarah Fischer

Das LAND-Portal: Erweiterungen und Zukunftspläne

Ein Schwerpunkt des Workshops lag auf der Weiterentwicklung des LAND-Portals, das eine umfassende Plattform für offene Biodiversitätsdaten darstellt. Geplant ist die Integration weiterer wertvoller Datensätze, darunter historische Forstamtsdaten, Pflanzenmonitoringsdaten der Flora von Bayern sowie Daten von ArtenFinder. Damit wird das Portal weiter ausgebaut, um eine zentrale Anlaufstelle für Biodiversitätsdaten in Deutschland zu sein.

Einblick in den Publikationsprozess von Biodiversitätsdaten

In den Impulsvorträgen des ersten Tages wurde der Prozess der Veröffentlichung von Biodiversitätsdaten praxisnah veranschaulicht. Dabei wurden zentrale Themen behandelt, wie die Einreichung von Daten über den GFBio Submission Service, die Erstellung von Peer-Reviewed Data Papers mit Unterstützung des Global Biodiversity Information Facility (GBIF) und die Vereinfachung von Metadatenstandards durch die Zusammenarbeit von ABCD und Darwin Core.

"Die überwältigende Resonanz zeigt uns, dass der Lebendige Atlas innerhalb der zwei Jahre seit seinem Launch ein zentraler Bestandteil der deutschen Biodiversitätslandschaft geworden ist.” (Thore Engel (iDiv))

Interaktive Workshops: Von Visualisierung bis Citizen Science

Die Community konnte sich in interaktiven Workshops intensiv über verschiedene Themen austauschen. In der Session "LAND und Leute" wurde etwa die Visualisierung von Daten und deren Mehrwert diskutiert. Zudem wurde erörtert, welche Daten in das LAND-Portal aufgenommen werden könnten und ob ein nationaler iNaturalist-Knoten für Deutschland sinnvoll wäre.

Ein weiterer Programmpunkt widmete sich dem Management und der Kuration von Biodiversitätsdaten. Hier wurden verschiedene Softwarelösungen vorgestellt, darunter BEXIS2 und Diversity Workbench für das Datenmanagement sowie OpenRefine für die Harmonisierung von Datensätzen.

Einfluss strukturierter Biodiversitätsdaten

Ein Höhepunkt des zweiten Tages war der Keynote-Vortrag von Dmitry Schigel, Scientific Officer bei GBIF, über die wissenschaftliche Infrastruktur des internationalen Datennetzwerks. Anschließend zeigten weitere Impulsvorträge, welche Fortschritte mit strukturierten Biodiversitätsdaten erzielt werden können. Dabei zeigte sich, dass die Bedürfnisse innerhalb der Community sehr unterschiedlich sind: Einige Teilnehmer:innen thematisierten die Herausforderungen dabei, Daten öffentliche zugänglich zu machen, andere berichteten über die positiven Auswirkungen von Citizen-Science-Projekten wie FLOW (das darauf abzielt, standardisierte Daten zum ökologischen Zustand kleiner Bäche zu erheben, um das offizielle Gewässermonitoring zu ergänzen). Auch die Arbeit von taxaspezifischen Vereinigungen wie Insekten Sachsen und deren Herausforderungen in der Artbestimmung fanden Raum in der Diskussion.

Sarah Fischer

Förderung und Vernetzung: Blick in die Zukunft

Ein weiteres zentrales Thema war die Zukunft von NFDI4Biodiversity und die Fördermöglichkeiten für die zweite Phase des Konsortiums. Dazu wurde das neue Format „Thementische/Topic Tables“ vorgestellt, das der Biodiversitätsdaten-Community weitere Gelegenheiten bieten wird, gemeinschaftlich spezifische Themen nachzugehen und Projekte voranzubringen, und bereits in kleinen Gruppen erprobt. 

Zum Abschluss des Workshops gab es Gelegenheit für weiterführende strategische Gespräche in kleineren Gruppen. Der Austausch zwischen den unterschiedlichen Akteur:innen der Biodiversitätsdaten-Community stand dabei einmal mehr im Mittelpunkt.

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Als Bioinformatikerin am FBN Dummerstorf nahe der Ostseeküste ist Sarah seit 2020 als Community-Koordinatorin im NFDI4Biodiversity-Konsortium tätig. In ihrer Rolle betreut sie verschiedene Pilotprojekte mit Agrarbezug. An der Schnittstelle zwischen biologischen Daten und technischer Umsetzung setzt sie sich dafür ein, die Vielfalt der Nutztiere anschaulich darzustellen. Außerhalb der Arbeit verbringt sie gerne Spieleabende mit Freund:innen, um gemeinsam Rätsel zu lösen.

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