Fortsetzung "highly important"
Als NFDI-Konsortium der ersten Runde wurde die Arbeit von NFDI4Biodiversity zur Halbzeit 2023 umfassend durch die DFG bewertet – und das sehr positiv. Derzeit bereiten Sprecher:innen und Schreibteams den Antrag für die zweite Förderphase ab 2025 vor.
Es sei “highly important”, die Arbeit von NFDI4Biodiversity nach 2025 fortzuführen, hieß es in der Begutachtung der externen Berater:innen des NFDI-Expertengremiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Anfang des Jahres – eine Einschätzung, die inmitten der derzeitigen Vorbereitungen der zweiten Förderphase für Rückenwind sorgt. Weiterhin heißt es im Votum des NFDI-Expertengremiums wörtlich: “Die Arbeitsergebnisse des Konsortiums zeichnen sich [...] durch einen hohen Reifegrad aus.”
In Bremen, wo die zentrale Koordination des Projekts durch die Gesellschaft für Biologische Daten (GFBio e.V.) verantwortet wird, sorgte neben dieser sehr positiven Rückmeldung auch der Zusatz für Freude, dass “die herausragende koordinative Rolle des Vereins [...] sich als vorteilhafte Struktur für das Konsortium herausgestellt” habe. Auch in der zweiten Förderphase soll die Projektsteuerung von Bremen ausgehen: Frank Oliver Glöckner (Universität Bremen) und Barbara Ebert (GFBio e.V.) haben zugesagt, weiterhin als Sprecher bzw. Leiterin der gemeinsamen Geschäftsstelle zur Verfügung zu stehen.
Inhaltlich hebt die externe Begutachtung unter anderem die signifikanten Fortschritte bei der Etablierung diverser Angebote für die Biodiversitätsdaten-Community hervor. Ausdrücklich genannt wird dabei der verbesserte Zugang zu “state-of-the-art technologies and a comprehensive stock of biodiversity and environmental data”, die Bereitstellung erprobter Anwendungen für die Archivierung, Publikation, Suche und Analyse von Daten sowie das Etablieren eines offenen Expertenforums mit zahlreichen Trainings- und Unterstützungsangeboten. Angesichts der Dauer, die die Digitalisierung von Daten naturgemäß mit sich bringen, seien die 1,2 Mio. bisher mobilisierten Dateneinheiten und 1500 Datensätze ein “significant milestone”, der nun “ongoing huge efforts for maintenance and supplementation” erfordere.
Besondere Beachtung fand auch die weitreichende nationale wie internationale Vernetzung des Konsortiums mit renommierten Initiativen wie GBIF, TDWG, Bioschemas und ELIXIR, die zu Synergien in der Nutzung von Tools und Technologien, aber auch zu gemeinsamen Events und Workshops führte. Die bereits großen Bemühungen müssten dabei, so heißt es, auch künftig fortgesetzt werden, “to ensure sustainability beyond identification of top candidates for engagement”. Auch das Engagement vieler Angehöriger in fachlich verwandten NFDI-Konsortien wurde explizit gewürdigt, da so “a tight link between the different NFDIs” hergestellt werden konnte.
“Hoch produktive Arbeitsweise” der beteiligten Partner
Auch dass das Konsortium mit seinen mehr als 50 Partnerinstitutionen als zentrale Kontaktstelle für Akteur:innen der Biodiversitätsdatencommunity etabliert werden konnte, findet besondere Beachtung. Mehr als 400 Anfragen zu verschiedensten Datenmanagement-Anliegen haben das Konsortium in der ersten Förderphase erreicht, wobei Hilfesuchende sowohl Institutionen und Initiativen, aber auch Einzelpersonen aus der Forschung waren. Die durch NFDI4Biodiversity bereitgestellte Unterstützung reichte dabei von der Beratung durch Expert:innen aus dem Partnerkreis über die gemeinsame Implementierung technischer Lösungen bis hin zur individuellen Hilfe Forschender bei der Verwaltung eigener Daten. “The consortium has been recognized as a go-to place by community stakeholders”, resümiert das externe Gutachten.
Als zentraler Grund für den Erfolg des Konsortiums wird im Votum des Expertengremiums das gut abgestimmte und eng vernetzte Partnernetzwerk des Konsortiums benannt: “Viele Partner haben langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit, die zu einer hoch produktiven Arbeitsweise des Konsortiums beiträgt.”
13 neue Institutionen bereichern NFDI4Biodiversity-Netzwerk
Hochproduktiv – so geht es derzeit weiter. “Die Förderer haben klare Erwartungen an die zweite Förderphase formuliert, denen wir uns verpflichtet fühlen”, sagt NFDI4Biodiversity-Sprecher Frank Oliver Glöckner. Der Fortsetzungsantrag, der das Arbeitsprogramm des Konsortiums für fünf weitere Jahre skizziert, wird derzeit von einem Schreibteam aus Sprecher und Sprecherin, Co-Sprecher:innen sowie zahlreichen weiteren Mitarbeitenden ausgearbeitet und Ende Juli eingereicht.
Fest steht bereits, dass das Konsortium wachsen wird, sollte es seine Arbeit fortsetzen dürfen: Elf mitantragstellende Organisationen (Co-Applicants) und 45 teilnehmende Organisationen (Participants). darunter 13 neue Institutionen, haben erklärt, die zweite Förderphase mitgestalten zu wollen. Ein tolles Zeichen, findet Barbara Ebert, Stellvertretende Sprecherin von NFDI4Biodiversity: “Wir freuen uns sehr über das große Interesse an unserem Netzwerk und dass fast alle Partner dabei geblieben sind.”
Ob NFDI4Biodiversity weitere fünf Jahre gefördert werden wird, wird sich im Sommer 2025 entscheiden: Dann wird die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), die die gemeinsame Wissenschaftsförderung von Bund und Ländern koordiniert, ihr Votum bekanntgeben.
Publikationen zum Thema
- Präsentation vom DFG-Berichtssymposium in Bonn, April 2024: Glöckner, F. O., Güntsch, A., Frenzel, M., Goesmann, A., & Ebert, B. (2024, April 16). NFDI4Biodiversity Consortium Progress Report 2021-2023. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.10978758
- Zwischenberichte der NFDI-Konsortien – Kurzfassungen auf der DFG Website: https://www.dfg.de/de/foerderung/foerderinitiativen/nfdi/zwischenberichte
- Absichtserklärungen für die zweite Förderphase der NFDI-Konsortien aus der ersten Ausschreibungsrunde (Förderbeginn 2020): https://www.dfg.de/de/foerderung/foerderinitiativen/nfdi/absichtserklaerungen-foerderung-2020
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