News | 2. Oktober 2024 | Katharina Frohne

DataPLANT, NFDI4Biodiversity und NFDI4Microbiota intensivieren als Biodata Interest Group ihre Zusammenarbeit

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Die Konsortien DataPLANT, NFDI4Biodiversity und NFDI4Microbiota haben durch die Unterzeichnung eines gemeinsamen Memorandums of Understanding (MoU) einen bedeutenden Schritt in Richtung einer engeren Zusammenarbeit getan. Ziel ist, Expertise, Energien und Technologien zu bündeln, um die wissenschaftliche Community noch besser bei der Verwaltung und Verarbeitung von biologischen Daten unterstützen zu können.

Im Zentrum der Zusammenarbeit steht die konsortienübergreifende Harmonisierung der Forschungsdatenmanagement-Strategien. Die Zielgruppen der Konsortien in den Pflanzenwissenschaften, Biodiversität und Mikrobiologie nutzen ähnliche Methoden und erzeugen vergleichbare Datentypen, für die jeweils Software-basierte Dienste entwickelt werden. Bereits in der Vergangenheit konnten so etliche Berührungspunkte identifiziert und gemeinsame Aktivitäten angestoßen werden, die nun weiterverfolgt und ausgebaut werden sollen. "Die Vorarbeiten der drei Konsortien ergänzen sich hervorragend. Durch eine noch engere, jetzt auch formalisierte Zusammenarbeit können wir Forschende im Bereich der Biologie noch besser unterstützen und ihnen den Zugang zu Daten, Dienstleistungen und Ressourcen erleichtern”, so Frank Oliver Glöckner (Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung | Universität Bremen – MARUM), Sprecher von NFDI4Biodiversity. Frank Förstner, Sprecher von NFDI4Microbiota, ergänzt: "Wir freuen uns sehr, dass die drei Konsortien in Zukunft noch stärker gemeinsam an übergreifenden Lösungen für die lebenswissenschaftliche Community arbeiten werden. Das MoU bildet eine wichtige Grundlage, um bedeutende Teile unserer Aktivitäten synergistisch zusammenzuführen."

Ein zentrales Themenfeld bilden dabei etwa ein konsortienübergreifend konzipiertes Schulungsportfolio. „Gemeinsame Trainings bündeln die Expertisen der drei Konsortien und ermöglichen ein breites Angebot für diverse Zielgruppen“, erläutert Dirk von Suchodoletz (Albert-Ludwigs Universität Freiburg), Sprecher von DataPLANT. Ziel ist es, Forschenden, die sich mit ihrer Arbeit nicht selten über die Grenzen der konsortialen Themengebiete hinaus bewegen, bedarfsgerecht und interdisziplinär Unterstützung bieten zu können.

Ein weiterer zentraler Punkt der Zusammenarbeit ist die Stärkung der gemeinsamen Infrastruktur, etwa der de.NBI-Cloud, die bereits von allen drei Konsortien genutzt wird. Ziel ist, die Bedürfnisse der NFDI bei den Cloud-Betreibenden noch besser vertreten und die Weiterentwicklung moderner Technologien wie der Multicloud und der Research Data Commons gemeinsam vorantreiben zu können.

Andere Bereiche der Zusammenarbeit werden gemeinsame Programmierungsarbeiten für Datenmanagement-Services und -Standards, gemeinsame Partnereinrichtungen und Mitarbeitende sowie eine abgestimmte Öffentlichkeitsarbeit betreffen. „Unsere Kollaboration wird alle drei Konsortien stärken und neue, gemeinsame Projekte für die Community befördern“, formuliert NFDI4Microbiota-Sprecherin Alice McHardy (Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung).

Denn klar sei, so betont auch Timo Mühlhaus (Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau), Co-Sprecher von DataPLANT: Obwohl die lebenswissenschaftlichen Konsortien aus ihren Fachdisziplinen heraus etabliert wurden, sei “das Management von Forschungsdaten immer ein gemeinschaftliches Unterfangen, das es Forschenden ermöglicht, ihre Daten disziplinübergreifend zu teilen und zusammenzuarbeiten.” Der künftige Fokus auf einer noch engeren Zusammenarbeit habe daher das Potenzial, grundlegend zu verändern, wie Forschung betrieben und verbreitet werden könne. “Es ist klar, dass Teamarbeit nicht nur ein Aspekt, sondern die treibende Kraft hinter unseren bedeutendsten Entdeckungen ist."

Die Kooperation von DataPLANT, NFDI4Microbiota und NFDI4Biodiversity, die als Biodata Interest Group innerhalb der NFDI etabliert werden soll, ist daher offen für weitere, fachnahe Kooperationspartner: „Unser Memorandum ist nur der Anfang. Wir sind bereits in Kontakt mit weiteren NFDI-Konsortien, die mit biologischen Daten arbeiten und Interesse haben, sich anzuschließen”, so Barbara Ebert (Gesellschaft für Biologische Daten e.V.), stellvertretende Sprecherin von NFDI4Biodiversity.

Mehr zu den Inhalten des MoU finden Sie hier.

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Katharina Frohne

Katharina koordiniert in NFDI4Biodiversity die Öffentlichkeitsarbeit und kümmert sich u.a. um diese Webseite und die Social-Media-Kanäle des Konsortiums. Bevor sie 2021 zum Projekt gestoßen ist, hat sie als Journalistin über Wissenschafts-, Kultur- und Gesellschaftsthemen geschrieben. Beruflich begeistert es sie, komplexe Themen und Zusammenhänge verständlich zu erklären; privat ist sie gern mit ihrem Hund in der Natur unterwegs, malt und fotografiert.

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