Best Practices für den Umgang mit biologischen Daten

In einem Memorandum of Understanding vereinbaren DataPLANT, NFDI4Biodiversity und NFDI4Microbiota eine engere Zusammenarbeit, um ihre Angebote für das Management biologischer Daten besser zu verzahnen.

"Die Vorarbeiten der drei Konsortien ergänzen sich hervorragend. Durch die nun formalisierte, engere Zusammenarbeit können wir Forschende im Bereich der Biologie noch besser unterstützen und ihnen den Zugang zu Daten, Dienstleistungen und Ressourcen erleichtern.“

Die Sprecherinnen und Sprecher von DataPLANT, NFDI4Biodiversity und NFDI4Microbiota

Gegenstand des Memorandums of Understandings

Obwohl die beteiligten Konsortien unterschiedliche Themenbereiche und Forschungskontexte (Feld/Labor) abdecken, haben die adressierten Zielgruppen große Gemeinsamkeiten: Sie alle arbeiten mit biologischen Daten und bedienen sich dabei ähnlicher Datentypen und Methoden.

Die im August 2024 vereinbarte Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Forschungsdatenmanagementstrategien der drei Konsortien für unterschiedliche Forschungskontexte zu harmonisieren und damit den Zugang zu Diensten und anderen datenbezogenen Ressourcen im Bereich der Biologie zu erleichtern.

Gleichzeitig soll die noch engere Kooperation als sogenannte Biodata Interest Group Synergieeffekte erzeugen und die Ressourcen der Konsortien sinnvoll bündeln. Vereinbart wurden koordinierte Aktivitäten in den Bereichen:

  • Trainings und Fortbildungen
  • Service-Portfolio (Wiederverwendung und gemeinsame Entwicklung von Diensten)
  • Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
  • User Support
  • Aktivitäten in der UN-Politikarena in Bezug auf digitale Sequenzinformationen.

Die künftige Biodata Interest Group zielt darauf ab, die mit den Fachcommunities der einzelnen Konsortien erarbeiteten Ansätze zunächst zu konsolidieren. Da sich die Vorarbeiten hinsichtlich der Dienste, Leitlinien, Use Cases und Trainingsangebote sehr gut ergänzen und die Konsortien bereits einige Erfahrungen in der Umsetzung gemeinsamer Projekte sammeln konnten, sind die Voraussetzungen hierfür ideal.

Die Interest Group ist ausdrücklich offen für die Zusammenarbeit mit weiteren fachnahen Konsortien der NFDI.

Über die Konsortien

DataPLANT, NFDI4Biodiversity und NFDI4Microbiota sind Teil der 2018 von Bund und Ländern ins Leben gerufenen Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI), die wertvolle Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das gesamte deutsche Wissenschaftssystem und über sämtliche Fachdisziplinen hinweg systematisch erschließt, vernetzt und nachhaltig sowie qualitativ nutzbar macht.

Datentypen

Die Zielgruppen der Konsortien arbeiten mit ähnlichen Datentypen, weshalb sich die bisher erarbeiteten Dienste, Unterstützungs- und Schulungsangebote hervorragend ergänzen.

Folgende Datentypen standen in der ersten Förderphase der Konsortien bisher besonders im Fokus:

Datentypen Neu

Gemeinsame Aktivitäten und Arbeitsfelder

Die Konsortien werden eine Biodata Interest Group innerhalb der NFDI einrichten, um gemeinsame Aktivitäten zu steuern und im Laufe der Zeit weitere Konsortien einzubeziehen. Ziel ist, operative Ziele aufeinander abzustimmen und eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, um die gemeinsamen Zielgruppen noch besser zu erreichen. Darüber hinaus ist geplant, konsortienübergreifend zu kooperieren, um die Entwicklung wesentlicher Dienste gemeinsam vorantreiben und eine nachhaltige Finanzierung von Biodatendiensten garantieren zu können.

Gemeinsame Partnereinrichtungen und Mitarbeitende
Um die Partnerschaft der drei Konsortien weiter zu stärken, wird es mit Blick auf die nahenden zweiten Förderphasen ab 2025/2026 gemeinsame mitantragstellende Institutionen und Mitarbeitende geben. Eine Liste der derzeitigen Partnereinrichtungen befindet sich im Anhang der veröffentlichten Absichtserklärung.

Gemeinsame digitale Infrastruktur
Die Konsortien sind auf die Zusammenarbeit mit den de.NBI-Servicezentren und der -Cloud angewiesen und haben ein gemeinsames Interesse daran, die Weiterentwicklung der de.NBI-Infrastruktur voranzutreiben, um die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen zu erfüllen. Sie werden zudem neue Use Cases liefern, um mit de.NBI darauf hinzuarbeiten, sein Portfolio für Forschungsdateninfrastrukturanbieter in den Lebenswissenschaften zu schärfen. Letzteres wird durch die de.NBI-Cloud-Anbieter, die gemeinsame Mitglieder der Konsortien sind, erleichtert. Darüber hinaus besteht ein gemeinsames Interesse an Multicloud-Technologien und dem Konzept der Research Data Commons. Diese wird im Rahmen der laufenden Verhandlungen über die NFDI-Architektur und Basisdienste gemeinsam gefördert.

Gemeinsame Programmierungsarbeiten für Dienste und Standards
Die Konsortien werden konsortiumsübergreifende Flexfunds-Projekte und Use Cases entwickeln, z. B. in Bezug auf die Nutzung des Annotated Research Context (ARC) in Biodiversitätsforschungsgruppen, die Nutzung der Ontologierepositorien BiodivPortal und Bioportal sowie TS4NFDI, die gemeinsame Entwicklung von Tools für die Erfassung von Metriken zur Dienstnutzung und die Implementierung von bioschemas.org durch Daten- und Dienstanbietende in den Konsortien. Die Use Cases dienen dabei der Weiterentwicklung von Diensten in verschiedenen Fachbereichen und zur Planung von konsortiumsübergreifenden Workshops und Seasonal Schools.

Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit
Die Konsortien nutzen jeweils eigenständig etablierte und gepflegte Webangebote und Knowledge Bases, um ihre Zielgruppen zu erreichen, Fachwissen bereitzustellen und Dienstleistungen anbuzubieten. In der zweiten Förderperiode sollen die Kapazitäten für die Entwicklung und Aktualisierung dieser Ressourcen zunehmend gebündelt werden, um eine breitere Außenwirkung zu erzielen und Doppelarbeit zu vermeiden.

Das Memorandum of Understanding im Wortlaut

Das Memorandum of Understanding wurde im August 2024 unterzeichnet und auf Zenodo publiziert (Link folgt).

Kontakt

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